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#5: Landesrätin Deeg spannt Netzwerk Familie – Informatik - Verwaltung
19.07.2018
Nach beinahe fünf Jahren im Amt hat Landesrätin Deeg bei der Veranstaltung #5Jahre gemeinsam mit Partnern aus ihren Zuständigkeitsbereichen Bilanz gezogen.

So unterschiedlich die Bereiche Familie, Informatik und Verwaltung auch sein mögen, so gäbe es dennoch ein verbindendes Element: "Der gemeinsame Nenner ist, dass in allen drei Bereichen wichtige Dienste erbracht werden, die für eine gute Zukunft wichtig sind", hob Landesrätin Waltraud Deeg einleitend hervor. Schließlich handle es sich dabei um Querschnittsthemen, welche die Gesellschaft als Ganzes betreffen. Dabei sei die vielfältige Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner von großer Bedeutung, denn die Einbindung möglichst aller Akteure trage dazu bei, wichtige Weichenstellungen und Entscheidungen zu treffen.
Um Netzwerkarbeit in vielerlei Hinsicht ging es auch bei der heutigen Veranstaltung #5Jahre, die im familienfreundlichen Unternehmen R.W.Grass in Vahrn stattgefunden hat. So berichtete beispielsweise Miriam Leopizzi, Geschäftsführerin und Personaldirektorin der Sozialgenossenschaft "Casa Bimbo – Tagesmutter", dass auch dank der guten Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen Familien beispielsweise eine Wahlfreiheit zwischen den Diensten ermöglicht werden könne. Verbesserungsmöglichkeiten sehe sie vor allem bei der Entlohnung der Kleinkindbetreuerinnen, welche jedoch ebenfalls durch die Kooperation aller beteiligten Partner umgesetzt werden könne. Dem pflichtete auch Familienlandesrätin Deeg bei und sicherte ihre Unterstützung zu. "Südtirol ist in den vergangenen Jahren ein Land geworden, das Familien noch mehr unterstützt, als es beispielsweise vor fünf Jahren der Fall war", so Leopizzi.

Jährlich werden derzeit 4361 Kleinkinder zwischen drei Monaten und drei Jahren von insgesamt 243 Tagesmüttern, in 81 Kitas oder in 14 Kinderhorten betreut und begleitet. Damit sei in den vergangenen Jahren nicht nur die Zahl der betreuten Kindern erheblich angestiegen, sondern auch jene der Betreuungsmöglichkeiten. Eine wichtige Errungenschaft war die Einführung der Tarifeinheit; Eltern bezahlen, unabhängig von der gewählten Betreuungsform, denselben Tarif begleichen. Parallel dazu wurde für die Familien die Nutzung der Dienste durch die Kostenbeteiligung durch Land und Gemeinden günstiger. Zudem besteht seit 2017 die Regelung für die Gemeinden, bei Bedarf für 15 Prozent der Kinder von 0-3 Jahren einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen. Eine jener Gemeinden, die dies bereits vollständig umgesetzt hat, ist die Gemeinde Ahrntal. Gemeindereferentin Brigitte Marcher berichtete von den vier aktiven Tagesmüttern, zudem können die Ahrntaler Familien auf eine Kita zurückgreifen. „Die Kleinkindbetreuung ist ein Mehrwert für die gesamte Bevölkerung, sichert diese doch den Verbleib am Land“, sagte Marcher.
 
Familien würden jedoch nicht nur im Bereich der Kleinkindbetreuung, sondern auch u.a. im Sommer Unterstützung nachfragen. Mit über 270 Projekten wurde beispielsweise im Jahr 2017 für rund 61.500 Kinder und Jugendliche wird ein buntes, vielfältiges und abwechslungsreiches Programm angeboten. Unterstützt wurde dies mit über 7 Millionen Euro an Förderbeiträgen des Landes. Lukas Neumair vom Jugenddienst Bruneck betonte die Wichtigkeit der finanziellen Unterstützung, wodurch sich unter anderem auch die Anzahl der Projekte, aber auch der Betreuer in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches erhöht habe: „Uns ist es wichtig, den Kindern soziale Kompetenzen mitzugeben und dass jedes Kind sein Projekt, seinen Schwerpunkt herausfiltern kann.“

In der Sommerbetreuung sind sowohl hauptamtliche, als auch ehrenamtliche Vereine und Organisationen aktiv. Manuela Weber, stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS), betonte dass es wichtig sei Zeit zu schaffen, die gemeinsam mit Kinder genutzt werden müsse. Dies gelte für den Sommer, aber auch für das restliche Arbeitsjahr. Weber forderte Politik und Wirtschaft auf, sich gemeinsam für eine bessere Balance zwischen Arbeits- und Familienzeit einzusetzen. „Zu Hause erlernt jedes Kind Werte, die auch später am Arbeitsplatz eingebracht werden“, hob Weber hervor. Landesrätin Waltraud Deeg pflichtete dieser Feststellung bei, ergänzte zudem noch, dass u.a. in Form des audit familieundberuf Unternehmen ihre Familienfreundlichkeit zertifizieren könnten.

Eines der bisher 66 zertifizierten Unternehmen sei der gastgebende Betrieb R.W. Grass in Vahrn. Firmengründer Werner Grass berichtete von der langjährigen Geschichte seines Betriebes, der nun von seinen Kindern weitergeführt werde. So berichtete beispielsweise Cornelia Grass davon, dass Mitarbeitende des Betriebes im Sommer weniger Stunden arbeiten könnten, um diese Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Die fehlenden Arbeitsstunden könnten dann flexibel beispielsweise im Winter nachgeholt werden. Timo Grass merkte an, dass eine von mehreren Betrieben genutzte Kita ein Vorteil wäre, da somit vor allem auch kleine Betriebe die Möglichkeit hätten ihren Mitarbeitern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Familienfreundlichkeit zahle sich für Betriebe immer aus, waren sich die Gastgeber und Landesrätin Deeg einig. Durch die bereits umgesetzte Vereinfachung des Audit-Verfahrens solle dieses noch attraktiver für kleine und mittlere Unternehmen werden, so Deeg.

Familienfreundlichkeit sei auch für eine Gemeinde unabdingbar, betonte der Vahrner Bürgermeister Andreas Schatzer. So gebe es in Vahrn bereits seit 15 Jahren eine Kita und weitere familienfreundliche Maßnahmen. Vahrn investiere jedoch nicht nur in Familien, sondern auch ins Breitband – auch hier sei man schon seit vielen Jahren tätig. „Seit 2010 versorgen wir fast flächendeckend jedes Haus mit Glasfaser“, berichtete Schatzer. Eine gute Internetverbindung sei für Bürger und Unternehmen, aber auch für die öffentliche Verwaltung gut. „Die Digitalisierung erleichtert viele Arbeitsprozesse, die jedoch durch die Bürokratie momentan noch erschwert werden“, sagte Schatzer, auch in seiner Funktion als Präsident des Gemeindenverbandes. „Die Herausforderungen, denen wir uns – Gemeinden und Land – zu stellen haben, sind manchmal richtig harte Brocken. Doch wir sind auf einem guten Weg diese gemeinsam zu meistern, egal ob im Bereich der Digitalisierung oder des Personals“, hob Landesrätin Deeg hervor.

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