Bei zwei Treffen zur Mobilität, einem zu Wasserstofftechnologien und einem zur Digitalisierung und zu den Dolomitenpässen hat Landeshauptmann-Stellvertreter Alfreider Südtirol am 8. Juli in Brüssel vertreten. Nicht nur der Brenner-Transit, sondern weitere wichtige Anliegen in punkto Mobilität hat Landeshauptmannstellvertreter und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider in Brüssel vorgebracht.
Wasserstoff-Technologien: Südtirol soll Modellregion werden
Um die Förderung der Wasserstoff-Technologien ging es beim Treffen zwischen Alfreider und Bart Biebuyck, dem Verantwortlichen für die Finanzierungen von Wasserstoff-Projekten FCH JU (Fuel Cell Hydrogen, Joint Undertaking). Mit einem eigenen Wasserstoffzentrum, der Zusammenarbeit mit der lokalen Industrie sowie Pilotprojekten im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) hat Südtirol bereits wichtige Schritte gesetzt, um das Thema Wasserstoff auf breiter Ebene zu etablieren.
"Mit der Unterstützung der EU wollen wir die verschiedenen Wasserstoff-Technologien zu einer ‚Hydrogen Valley‘ bündeln und zeigen, dass sich Energieerzeugung und Verkehr koppeln lassen und damit Emissionen senken", sagte Alfreider. Ziel sei, eine Wasserstoff-Offensive im Transitverkehr zu starten, ein flächendeckendes Versorgungsnetz aufzubauen und die Fahrzeuge im ÖPNV auch im Berggebiet auf Wasserstofftechnologie umzustellen. Einige EU-Projekte sind in den Startlöchern. Mit diesen werden Fahrzeuge und Infrastrukturen aufgestockt. Darunter sind die Projekte Mehrlin (Tankstellen und Trailer), Revive (Müllfahrzeuge), Jive (zwölf Busse) und Life (Tankstellen, Logistik, Schnelladesäulen).
Biebuyck begrüßte die Maßnahmen und sicherte die Unterstützung der EU für die Ausarbeitung neuer Projekte zu, auch mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2026 und der Verkehrsberuhigung in UNESCO Gebieten. Der Einsatz von Wasserstoff-Bussen bei großen Höhenunterschieden könnte interessant sein, die Praxistauglichkeit der Technologie muss sich in Berggebieten aber erst beweisen.
EU als Partner für Digitalisierung und Vernetzung
Um eine bessere Vernetzung von Straße und Schiene drehte sich das Treffen zwischen Vizelandeshauptmann Alfreider, der Direktorin der Generaldirektion Verkehr (DG Move) der EU-Kommission Elisabeth Werner und dem Direktor für nachhaltige und innovative Mobilität der Europäischen Kommission Herald Ruijters. Beim Treffen wurden Vorschläge für eine bessere Vernetzung von Straße und Schiene auf dem Brennerkorridor analysiert.
Für die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene wird mit dem Brennerbasistunnel bekanntlich das wichtigste Infrastrukturprojekt gerade gebaut. Damit nach dessen Fertigstellung ab 2028 der Verkehr tatsächlich verlagert werden kann, braucht es zahlreiche Rahmenbedingungen, die noch nicht gegeben sind. "Das Zusammenspiel von Straße und Schiene ist aktuell noch nicht in dem Maße gegeben, wie das für die Verlagerung des Transitverkehrs erforderlich ist", so Alfreider. Ein erster entscheidender Schritt müsse dabei die Digitalisierung sein, die Straße mit Schiene genauso verbinden soll wie die drei beteiligten Staaten und angrenzenden Länder. "Wir in Südtirol wollen uns einbringen und in einer Brückenfunktion entscheidende Impulse setzen", sagte der Landesrat. Ebenso erforderlich und dringlich sind laut Alfreider Investitionen in die Verladetechnik, damit es auch tatsächlich Anreize für den Transport von Gütern auf der Schiene gibt.