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Die Es-geht-mich-nichts-an-Ausrede ist eine faule Ausrede
14.10.2016
Bei der letzten Sitzung der SVP-Bezirksleitung Burggrafenamt haben sich die Mitglieder ausführlich über die Verfassungsreform sowie die Neuwahlen der SVP Ortsausschüsse informiert. Die SVP ruft zum politischen Engagement auf, bis 28. Oktober läuft die KandidatenInnensuche. Am Sonntag, 13. November finden erstmals landesweit Neuwahlen der SVP Ortsauschüsse statt. Auch im Bezirk Burggrafenamt sind über 6.000 SVP-Mitglieder dazu aufgerufen ihr Basisorgan neu zu bestimmen. Derzeit geht die Kandidatensuche über die Bühne, diese muss bis 28. Oktober abgeschlossen sein. Wie keine andere Partei ist die SVP auf Ortsebene organisiert und biete somit die Möglichkeit unmittelbar politisch mitzuarbeiten. „Es ist leider in Mode gekommen Parteiarbeit zu meiden“, meint Partieobmann-Stellvertreter Zeno Christanell. Trotzdem sei es notwendig, dass alle einen Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft leisten. Die Demokratie ist nämlich kein Naturzustand, sondern muss immer wieder neu belebt werden. Er nennt auch konkrete Argumente, die für das politische Ehrenamt sprechen: „Die Es-geht-mich-nichts-an-Ausrede ist eine faule Ausrede! Wenn wir uns umschauen: Jede Straße, jedes Haus, die Schule ums Eck, der Arbeitsplatz - alles betrifft uns direkt. Und alles hat irgendwas mit Politik zu tun. Wollen wir wirklich anderen überlassen, wer über das bestimmt, was uns direkt angeht?“. Parteisekretär Gerhard Duregger attestiert: „Nichts tun aus Protest funktioniert auch nicht. Wer etwas verhindern will, kann nicht einfach die Hände in die Taschen stecken, sondern muss auf jeden Fall mitmachen. Wer kandidiert, kann einfacher seine Protesthaltung ausdrücken und durch seine konstruktiv-kritische Haltung dialektische Entscheidungsprozesse beeinflussen.“ Auch beim zweiten Thema ruft die SVP dazu auf, sich zu interessieren und sich zu informieren. Das Verfassungsreferendum am 04. Dezember wird derzeit kontrovers diskutiert. Dabei darf man es sich aber nicht zu einfach machen. „Der Slogan „Nein zu Italien“ ist beispielsweise unlogisch, denn wer mit „Nein“ stimmt, sagt ja automatisch „Ja“ zur alten italienischen Verfassung“, erklärt der SVP-Bezirksobmann und Verfassungsexperte Karl Zeller. Es stehe außer Frage, dass die vorliegende Reform eine Reihe von Schwachpunkten und Ungereimtheiten enthält. „Gleichzeitig ist es uns aber gelungen, für Südtirol wichtige Dinge zu verankern, wie beispielsweise die Schutzklausel, die bei jeder Änderung des Autonomiestatutes unser Einvernehmen klar vorschreibt. Tatsächlich wird unsere Sonderautonomie deutlich gestärkt – was ja auch ein Grund ist, weshalb viele außerhalb von Südtirol gegen diese Reform sind“, führt Zeller aus. Für den Kammerabgeordneten Albrecht Plangger überwiegen ebenfalls die Vorteile. „Die SVP muss in erster Linie auf Südtirol und unsere Leute schauen, das haben wir getan und die Basis für mehr Autonomie geschaffen“, ist sich Plangger sicher. „Wichtig ist, dass sich alle gut informieren und dann für das abstimmen, was für Südtirol das Beste ist“, meint auch Landesrat Arnold Schuler. Die SVP wird bei einem Bezirksausschuss am Donnerstag, 27.10.2016, ausführlich über die aktuellen Themen diskutieren. Als Experte und Gastredner wird der ehemalige deutsche Botschafter Reinhard Schäfers dabei sein und über das Thema „Die Lage der EU, die Rolle Italiens, das Selbstbestimmungsrecht und die Verfassungsreform aus der Sicht Deutschlands“ referieren.