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„Digitale Schule“ ausprobiert
03.05.2020
Vor einem halben Jahr hatte SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof in einem Beschlussantrag eine zeitgemäße, digitale Gestaltung von Südtirols Schulen angeregt. Der Südtiroler Landtag hat diesem Antrag mit großer Mehrheit zugestimmt. Arbeiten mit Handys, Laptops oder Smartboards sollten als Optionen geprüft, Lehrpersonal sollte geschult und zusammen mit Schüler/innen und Eltern sanft auf die „digitale Schule“ vorbereitet werden. „Corona hat alles beschleunigt und unser Bildungssystem vor vollendete Tatsachen gestellt. Südtirols Schulen haben schnell und professionell reagiert und ihre Sache sehr gut gemacht“, sagt Amhof.

Digitalisierung funktioniert – „Learning by doing“ ist das Gebot der Stunde.
Neben einer Bedarfserhebung zur IT-Infrastruktur an Südtirols Schulen hat die Fraktion der Südtiroler Volkspartei vor sechs Monaten eine adäquate Vorbereitung des Lehrpersonals gefordert. Lehrer/innen sollten dahin geschult werden, neue Medien und moderne IT-Ausstattung lerntheoretisch und didaktisch im Unterricht einzusetzen. Erste Schritte wurden in die Wege geleitet. „Der Sprung ins kalte Wasser hat uns jetzt einiges klar gemacht: Digitalisierung funktioniert auch an Südtirols Schulen – Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern haben eine enorme Flexibilität an den Tag gelegt und in den vergangenen Wochen eine Art „digitale Schule“ erprobt. Vielen ist gar nicht bewusst, welche Leistung Südtirols Bildungsverantwortliche hier erbringen“, lobt Magdalena Amhof alle Beteiligten. Sicher laufe der Fernunterricht nicht überall gleich gut und nicht jede/r Schüler/in sei gleich gut ausgestattet. „Learning by doing“ sei hier das Gebot der Stunde. „Von den Erfahrungen, die jetzt gemacht werden, kann in Zukunft das Konzept der ‚digitale Schule‘ nur profitieren“, so Amhof.

Covid 19 wird die Unterrichtsgestaltung an Südtirols Schulen prägen.
Ähnlich sieht es die jüngste Abgeordnete im Südtiroler Landtag, Jasmin Ladurner. „Auch die Schüler/innen zeigen eine große Bereitschaft in dieser schwierigen Zeit. Die meisten beteiligen sich aktiv und mit großem Einsatz am ‚Homeschooling‘, was letztendlich für das Schulsystem und für das Lehrpersonal spricht.“ Ladurner sieht großes Digitalisierungs-Potential in Südtirols Schulen. Covid 19 hat die Digitalisierung enorm beschleunigt, sie wird auch die Unterrichtsgestaltung für die Zukunft prägen. „Die letzten Wochen haben uns gezeigt, dass wir weitestgehend bereit sind. Doch sie haben uns ebenso vor Augen geführt, wie wichtig der persönliche Kontakt zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen ist. Die Arbeit mit Tablets und Smartphones, mit digitalen Unterrichtsmaterialien oder gemeinsames Lernen und Gruppenarbeiten in Videomeetings – das alles wird künftig dazugehören. Doch die Arbeit im Klassenzimmer kann durch keine noch so gemütliche Arbeitsecke im Wohnzimmer ersetzt werden. Kinder und Jugendliche brauchen genauso den persönlichen Austausch untereinander“, sagt Ladurner.

„Wir werden dieses Ausnahme-Schuljahr zu einem guten Abschluss bringen.“
Bildungslandesrat Philipp Achammer bedauert, dass Kinder und Jugendliche dieses Schuljahr nicht in ihren Klassenzimmern beenden können. „Die Professionalität der Lehrpersonen, die Mitarbeit der Eltern, die Bereitschaft unserer Schüler/innen und die Flexibilität aller wird dieses Ausnahmeschuljahr trotz allem zu einem guten Abschluss bringen“, ist Achammer überzeugt. Was das „digitale Lernen“ betrifft, stelle dieses einen Schwerpunkt im Arbeitsprogramm der Bildungsdirektion dar. Die Erfahrungen, die jetzt gemacht werden, seien wertvoll für die weitere Planung und Entwicklung der „digitalen Schule“ in Südtirol. Wenn Lehrer/innen und Schüler/innen im Herbst in ihre Klassenzimmer zurückkehren, werden sie eine neue Realität vorfinden. Die Vorbereitungen dafür haben bereits begonnen.