SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof will neue Pflegemodelle überprüfen
Einige Länder Europas machen es vor: sie setzen in der Pflege vermehrt auf Präventionsarbeit. Ansprechpersonen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, sogenannte „Community Nurses“, beraten und betreuen Menschen VORORT und oft auch VOR dem Eintreten der Pflegebedürftigkeit. Ein interessantes Pflegemodell, das SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof auch hierzulande andenken möchte und dazu dem Südtiroler Landtag einen Beschlussantrag zur Abstimmung vorlegte, welcher mit großer Mehrheit angenommen wurde.
Beim „Community Nursing“ wird der Schwerpunkt der Hauspflege auf die Prävention von Pflegebedürftigkeit und auf Gesundheitsförderung gelegt. Dies könnte beispielsweise durch gezielte, präventive Hausbesuche geschehen, so wie sie in Teilen Österreich bereits umgesetzt und dankbar angenommen werden. „In regelmäßigen Abständen besuchen hier die ‚Community Nurses‘ Menschen ab einem gewissen Alter und beraten diese und ihre Angehörigen individuell zu Hause“, erklärt Amhof das Modell. Laut mehrerer Schweizer Langzeitstudien sinken dadurch die Einweisungen in Pflegeheime um 35 Prozent. „Die Frage ist, ob ein solches Konzept auch in Südtirol anwendbar wäre. Vielleicht gelingt es uns durch eine stärkere Vernetzung der Dienste oder durch entsprechende Umstrukturierungen die Entwicklungen im Betreuungs- und Pflegebereich besser zu beobachten und uns folglich auch entsprechend vorzubereiten. Ich bin überzeugt davon, dass wir mittelfristig mit mehr Präventionsarbeit die Pflegeheime maßgeblich entlasten könnten“, sagt die SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof.
Neben den Hausbesuchen könnten auch flächendeckende Sprechstunden und individuelle Gespräche mit Angehörigen zu einer besseren Einschätzung der Pflegesituation beitragen – auch das ermöglicht eine raschere Reaktion auf neue Rahmenbedingungen. Informationsveranstaltungen zu Gesundheitskompetenz, Sturzprävention, Ernährung, Mobilität oder barrierefreies Wohnen könnten diesen Ansatz noch unterstützen.
Die Südtiroler Landesregierung wird nun gemeinsam mit den AnsprechpartnerInnen aus der Hauspflege, den Gesundheitssprengeln, den Hausärzten, Gemeinden usw. überprüfen, ob ein Konzept der mobilen Pflege wie beispielsweise das „Community Nursing“ auch in Südtirol umgesetzt werden könnte.