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Familie im Fokus
08.09.2016
Die SVP Bezirksleitung hat sich bei ihrer letzten Sitzung intensiv mit dem Thema Familie befasst. Die zuständige Landesrätin Waltraud Deeg stand den Interessierten Rede und Antwort. Zudem gab sie einen Einblick in die Neuausrichtung der Kleinkinderbetreuungsdienste. „Familie ist ein Thema, das uns alle angeht – deshalb setzt die SVP einen klaren Schwerpunkt im Bereich der Familienpolitik. In einer modernen Gesellschaft gibt es unterschiedliche Lebensmodelle, diesen probieren wir auch gerecht zu werden“, führte Bezirksobmann-Stellvertreter Zeno Christanell in die Sitzung ein. Wie das konkret ausschauen kann, erklärte dann die zuständige Landesrätin Waltraud Deeg. Sie nannte die drei Säulen der Familienpolitik, nämlich Maßnahmen zur frühen Stärkung von Familie, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die finanzielle Unterstützung von Familien. „Unsere Ziele sind die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, frühe Chancengleichheit für Kinder, Stärkung der frühkindlichen Entwicklung sowie die Gleichberechtigung von Männern und Frauen“, zeigte Deeg auf. Dafür wurden beispielsweise die Familiengelder erhöht, die Tarife in der Kleinkindbetreuung harmonisiert und insgesamt neue Angebote geschaffen. „Total stehen rund 74 Millionen Euro für direkte finanzielle Unterstützung zur Verfügung, 46.893 Südtirolerinnen und Südtiroler profitieren davon“, rechnete die Landesrätin vor. Neu ausgerichtet wird in den kommenden Jahren die Kleinkinderbetreuung. „Bis zum Jahr 2017 wollen wir in Zusammenarbeit mit den Gemeinden für 15% der Kinder Plätze schaffen. Das ist eine große Herausforderung, die eine Zusammenarbeit zwischen allen Partnern fordert, im europäischen Vergleich aber immer noch eine bescheidene Zahl. Spitzenführer sind da die skandinavischen Länder mit einem Angebot von bis zu 70% - das wirkt sich auch auf die Geburtenzahlen aus: Diese steigen bei entsprechender Vereinbarkeit von Familie und Karriere“, gibt Deeg die Richtung vor. Neue Wege werden auch durch das „Landesfamiliengeld+“ beschritten. Das Land möchte Anreize für mehr Vaterschaftsurlaube schaffen. „Wenn der Vater Arbeitnehmer im privaten Sektor und in Südtirol ansässig ist und während der ersten 18 Lebensmonate des Kindes für einen Zeitraum von mindestens zwei aufeinanderfolgenden vollen Monaten die Elternzeit in Anspruch genommen hat, dann kann er um einen Zusatzbeitrag von bis zu 800 Euro im Monat ansuchen“, so Deeg. Insgesamt probiert die Landesregierung ein interessantes Paket für die Familien zu schnüren. Viele Dinge sind leider aber auch nicht möglich, weil sie den Kompetenzrahmen des Landes überschreiten. Auch Landesrat Arnold Schuler attestiert der Familienlandesrätin großen Einsatz. Unabhängig davon, müsse aber auch die Einstellung zur Familie überdacht werden. „Viele sind leider auch deshalb nicht mehr bereit Verantwortung für Kinder zu übernehmen, weil das natürlich eine gewisse Einschränkung für die persönliche Freiheit darstellt“, meint Schuler. Neben den finanziellen Anreizen müsse also auch dieser Aspekt thematisiert und am Bewusstsein für den großen Wert einer Familie gearbeitet werden.