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Kompatscher zum Bahnhofsareal: "Meilenstein für Bozen und Südtirol"
03.07.2019

Programmabkommen für Bozner Bahnhofsareal unterzeichnet. Innerhalb 2020 europaweite Ausschreibung, ab 2021 soll gebaut werden. "Meilenstein für Bozen und Südtirol", sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Die heutige Unterzeichnung des Programmabkommens für das Bahnhofsareal stellt für die städtebauliche Entwicklung der Landeshauptstadt Bozen den Startpunkt für eine neue Phase dar. Vorausgegangen war eine jahrelange Vorbereitungszeit, in der zahlreiche Verhandlungen und Treffen stattgefunden sowie Studien und Projekte erstellt wurden. Die Unterschriften von Landeshauptmann Arno Kompatscher, des Bozner Bürgermeisters Renzo Caramaschi, der Vizepräsidentin von ARBO Areal Bozen – ABZ AG Silvana Giancane sowie der Vertreter der Eisenbahngesellschaft Maurizio Gentile (Generaldirektor RFI), Umberto Lebruto (Sistemi Urbani) und Roger Hopfinger (Regionaldirektor Trenitalia) sind die Basis für die nächsten Schritte.

Das gemeinsame Ziel - die Aufwertung des Bahnhofareals in Bozen für die Stadt, für die Bürger, aber auch als Verkehrsknotenpunkt - werde nun konkret, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Es gehe hier um viel mehr als um ein reines Infrastrukturprojekt: "Für uns ist dies ein Meilenstein, der mit dieser Unterschrift auf den Weg gebracht wird. Wir schaffen die Voraussetzungen dafür, dass wir einen neuen Bahnhof mit vielen begleitenden Möglichkeiten und Chancen für die Landeshauptstadt, aber nicht nur, sondern vielmehr für unser Land schaffen. Dies ist von internationaler Bedeutung, vor allem aufgrund der Qualität, die hier an den Tag gelegt wird", sagte der Landeshauptmann.

Dieses Projekt sei für die Gemeinde Bozen und deren Entwicklung von fundamentaler Bedeutung, unterstrich auch Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi. Dadurch könne ein neues Viertel im Herzen der Stadt entstehen, das sich nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem auch sozial auswirke. Dies sei eines der wichtigsten Projekte der Stadt Bozen der vergangenen zehn bis 15 Jahre, er sei außerordentlich froh, dass man nun in die Konkretisierung gehen könne, so Caramaschi.

Das heutige Abkommen sei das Ergebnis einer gewinnbringenden Synergie und stelle einen konkreten Schritt zur Aufwertung der Eisenbahnzone in Bozen dar, hob RFI-Generaldirektor Maurizio Gentile hervor. Die Entscheidungsphase sei eine lange gewesen, doch sei er zuversichtlich, dass die Realisierungsphase nun wesentlich schneller abgeschlossen sei, so Gentile. "Durch die Verlegung des Eisenbahnverkehrs in Richtung Süden können wir dazu beitragen, die städtische Entwicklung und die Entstehung eines neuen Stadtviertels zu fördern", sagte Gentile heute (3. Juli) bei der feierlichen Unterzeichnung des Abkommens in Bozen. Die geplanten Maßnahmen würden, zusammen mit jenen hinsichtlich der Zugangsstrecken zum transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-T), erhebliche Vorteile in Bezug auf Quantität und Qualität des Eisenbahnangebots bringen.

Die nächsten Schritte: 2020 Ausschreibung, 2021 Baubeginn

Durch die Unterzeichnung des Abkommens kann nun die Umgestaltung des Bahnhofsareals angegangen werden. So muss nun der Bozner Gemeinderat innerhalb 2. August eine Bauleitplanänderung diskutieren und gutheißen. Daran anschließend wird innerhalb September ein Markttest durchgeführt. Innerhalb Frühjahr 2020 sollen die europaweite Ausschreibung veröffentlicht sowie innerhalb Dezember die entsprechenden Zuschläge erteilt werden, um das von den Architekten Podrecca, Theo Hotz + ABDR erstellte Projekt umzusetzen. Sobald feststeht, wer dieses realisiert, werden das Land und die Gemeinde Bozen als öffentliche Teilhaber von ARBO Areal Bozen ihre Anteile veräußern. Die Gesellschaft wird dadurch privatisiert.

Innerhalb des Jahres 2021 sollen schließlich die Arbeiten zur Umgestaltung des Bahnhofsareals beginnen. Vom Abkommen betroffen sind 48 Hektar, auf dem sich momentan der Bahnhof sowie weitere Eisenbahninfrastrukturen befinden. Der Wert dieses Geländes beläuft sich auf eine Milliarde Euro. Der Bereich Infrastruktur/Mobilität, mit einem geschätzten Wert von 200 Millionen Euro, sieht die Verlegung der Gleise in Richtung Virgl vor. In der dadurch freiwerdenden Zone soll folglich ein neues Stadtviertel im Ausmaß von 1,2 Millionen Kubikmetern entstehen. Darauf sollen Büroräumlichkeiten ebenso ihren Platz finden wie Handelsflächen und öffentliche Einrichtungen (Autobusbahnhof, Intermodalitätszentrum, Kulturzentrum, Schwimmbad, Grünflächen und öffentliche Plätze). Die vorangeschlagenen Kosten hierfür betragen 500 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 300 Millionen Euro, die für Enteignungen, Landgewinnung und öffentliche Intervention vorgesehen werden.