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Landesrat bricht Lanze für den alpinen Raum
13.06.2018
Um die Bedeutung der alpinen Wasserkraft und deren Zukunftsperspektiven ging es gestern in Chur. Landesrat Richard Theiner forderte einen Schulterschluss der Alpenländer.

"Die Alpenländer müssen sich gemeinsam dafür stark machen, dass die Subventionierung des Kohle- und Atomstroms in der EU endlich ein Ende hat", forderte Landesrat Richard Theiner vor den Vertretern der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer. Durch diese massive öffentliche Förderung nicht erneuerbarer Energieträger gerate die saubere Energie aus Wasserkraft, die in den Alpenländern eine wichtige Rolle einnimmt, nämlich ins Hintertreffen. "Das kann in Zeiten, in denen in Europa alle von Nachhaltigkeit sprechen, nicht sein", so Theiner, dessen Forderung von den Anwesenden beim Arge-Alp-Symposium in Chur positiv aufgenommen wurde.

Die Wasserkraftnutzung im Alpenraum, so Theiner weiter, müsse den Menschen vor Ort zugute kommen. "Wasser ist ein öffentliches Gut, von dem nicht einige Großkonzerne, sondern die Allgemeinheit profitieren soll", unterstrich Theiner. Das dezentrale Angebot der verschiedenen erneuerbaren Energieträger, das alpenweit vorhanden sei, müsse auch zu einer dezentralen Wertschöpfung führen. "Diese ist für die Entwicklung des ländlichen Raums enorm wichtig", betonte der Landesrat.

Theiner ging in seinem Referat auch auf die Situation in Südtirol ein, das über eine gut ausgebaute Wasserkraft verfüge: "Es gibt bei uns nur mehr wenige Flussläufe, die hydroelektrisch noch ungenutzt sind." Da es künftig nicht viele neue Kraftwerke geben werde, stehe vor allem die Optimierung der bestehenden Kraftwerke im Vordergrund.

"Grundsätzlich versuchen wir, die Anforderungen zwischen Energiegewinnung und Umweltschutz nachhaltig zum Vorteil der Region zu lösen", hob Theiner hervor. Neben dem bereits bestehenden Wassernutzungsplan, mit dem besonders sensible Gewässer unter Schutz gestellt wurden, sei der Gewässerschutzplan des Landes Südtirol in Ausarbeitung, der noch vor Ende 2018 vorgelegt werden soll. 

Zudem sei Südtirol die einzige Region in Italien, in der die Gemeinden, aus denen die Wasserkraft stammt, in diesem Ausmaß Umweltgelder als Ausgleich für die Belastungen durch die Stromproduktion erhalten. "Diese werden ausschließlich für die nachhaltige Entwicklung der betroffenen Gebiete eingesetzt", erklärte LR Theiner.  

Der derzeitige Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP), den seit Juli vergangenen Jahres der Schweizer Kanton Graubünden innehat, steht unter dem Schwerpunktthema Wasserkraft. Zum Abschluss des Bündner Vorsitzjahres ging gestern abend (12. Juni) in Chur das Symposium "Alpine Wasserkraft – Wirtschaftsmotor oder Auslaufmodell?" über die Bühne, an dem Landeshauptmannstellvertreter und Energielandesrat Richard Theiner teilgenommen hat.