Ab jetzt wird Kinderbetreuung in Kleingruppen stattfinden. So wird es auch in der Sommerbetreuung sein. Doch kleinere Gruppen erfordern ein Mehr an Betreuer/innen, ein Mehr an Räumlichkeiten, ein Mehr an Organisation – und folglich auch ein Mehr an finanziellen Mitteln. „Trotzdem muss Sommerbetreuung für unsere Familien leistbar bleiben“, sagt Magdalena Amhof. Sie ist die Erstunterzeichnerin des Beschlussantrages, welcher eine finanzielle Unterstützung aller Vereinigungen mit Sommerbetreuungsangeboten vorsieht, um Eltern nicht mit höheren Gebühren zu belasten.
Gruppenausflüge, Kindercamps oder Tanzkurse in gewohnter Form wird es diesen Sommer nicht geben. Vieles wird aufgrund der Sicherheitsvorschriften nicht mehr möglich sein. „Unserem Handeln sind auch in diesem Bereich Grenzen gesetzt. Dennoch sind wir - und allen voran unsere Familienlandesrätin Waltraud Deeg - bemüht, innerhalb des vorhandenen Spielraums gute und attraktive Lösungen zu finden. Doch Sommerbetreuung kostet Geld, viel Geld und in diesem außergewöhnlichen Sommer sogar noch mehr als sonst“, sagt Amhof. Deshalb sollten Organisationen, Vereinen und Verbänden, die ein Betreuungsprogramm für den kommenden Sommer anbieten, die notwendigen finanziellen Mittel zur Durchführung desselben zur Verfügung gestellt werden. Damit dürften die Gebühren für die Eltern leistbar bleiben. Dies ist der Inhalt des Beschlussantrages, welcher im Rahmen der nächsten Landtagssitzung behandeln werden soll. „Und damit fordern wir nichts Unmögliches, wir bleiben realistisch und in unserer Verantwortung“, so Amhof.
Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner unterstützt diesen Beschlusstrag mit Überzeugung: „Wir müssen so viel investieren, wie wir können. Hier geht es nicht allein um die Entlastung der Eltern, es geht auch und vor allem um den Sommer unserer Kinder. Hier geht es um sinnvolle Feriengestaltung, bei welcher Spiel, Spaß und Sport mit Freunden im Vordergrund stehen sollen. Kinder brauchen die sozialen Kontakte, sie brauchen den Austausch. Das ist wichtig für die körperliche und psychische Gesundheit unserer jungen Mitbürger/innen. Vor allem nach einer so langen Zeit des Verzichtes“, betont Ladurner. Natürlich müsse das Sommerbetreuungsprogramm immer unter den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden. Südtirols Kinder müssten sich jetzt und während des Sommers einer neuen Realität anpassen, die sie auch im Herbst in Schulen und Kindergärten erleben werden.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ist froh, dass es trotz des Gesundheitsschutzes und der vielen Einschränkungen möglich sein wird, verschiedene interessante Angebote zur Sommerbetreuung anzubieten. „Sie werden zwar anders in der Ausführung sein, nicht aber in der Zielsetzung: Kinder werden begleitet und gefördert, während die Eltern ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen können“, sagt Hochgruber Kuenzer. Sie weist darauf hin, dass Sommerbetreuung für viele Eltern gerade in diesem Sommer zu einer großen Herausforderung werden wird. „Was im vergangenen Jahr noch leistbar war, ist es für viele Südtiroler Familien jetzt nicht mehr. Frauen und Männer, die heute arbeitslos oder im Lohnausgleich sind und nicht wissen, ob und wann sie wieder ein geregeltes Einkommen haben werden, sehen dem Sommer mit großer Sorge entgegen“, bedauert die Landesrätin. Ihnen müsse jetzt in besonderer Weise unter die Arme gegriffen werden.