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„Miteinander voranschreiten“: Landwirtschaft und Tourismus im Diskurs
10.12.2019
Neulich fand zum zweiten Mal eine Veranstaltung zur Reihe „Landwirtschaft und Tourismus“ statt, im Zuge der politische Vertreter der SVP in den kommenden Monaten verschiedene Ortschaften des Bezirkes Bozes Stadt und Land besuchen. Der Einladung der Eppaner SVP, folgten zahlreiche Interessierte aus dem Gemeindegebiet. Grußworte zu Beginn des Abends richtete Koordinierungsobmann Christoph Granaudo. Anschließend folgten Impulsreferate durch Bezirksobmann Bozen Stadt und Land, Christoph Perathoner, Landesrat und Landeshauptmann Stellvertreter Arnold Schuler, Regionalassessor und Landtagsabgeordneter Manfred Vallazza sowie Landtagsabgeordneten Franz Locher. Dabei hatten die Teilnehmer Gelegenheit Fragen an die fachkundigen Referenten zu stellen und ihre Sichtweise darzulegen.
Der Wandel sei ein ständiger Begleiter. Um auch für die Zukunft gewappnet zu sein, müsse der stetige Wandel in der Projektierung von Maßnahmen Berücksichtigung finden. Christoph Perathoner, Rechtsanwalt und Bezirksobmann von Bozen Stadt und Land, stellte mit Bedenken fest: „Die gedanklichen Modelle und die weitreichende Zukunftsplanung sind abhandengekommen. Große Visionen und zusammenhängende Konzepte fehlen! Politik beschränke sich heutzutage darauf Alltagsprobleme zu organisieren. Die rasant wachsende Weltbevölkerung werde vorwiegend in Städten beheimatet sein. Dies bringe neue Herausforderungen auch für Südtirol mit sich. „Südtirols Kapital ist die Schönheit des Landes. Wir müssen alles daransetzen, um diese Schönheit zu erhalten“, unterstrich Perathoner.
Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft und Tourismus hob hervor, dass Südtirol wirtschaftlich sehr erfolgreich sei. „Dieser Erfolgt ist jedoch auch von Gefahren begleitet, die wir nicht vergessen dürfen. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor, der auch seine Schattenseiten hat“, mahnte Schuler. Wichtig sei es Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen und vor allem zu erhalten. „Hierzu müssen wir die unangenehmen Begleiterscheinungen des Tourismus richtig angehen.“
Über die verschiedenen Facetten des Urlaubs am Bauernhof sprach der bäuerliche Vertreter im Landtag, Manfred Vallazza. „Auch beim Urlaub am Bauernhof muss Qualität vor Quantität stehen. Wir dürfen unsere Authentizität nicht verlieren.“ Urlaub am Bauernhof sollte keinesfalls die Zimmervermietung ersetzen. Jedes der Konzepte spreche andere Zielgruppen an. So sei Urlaub am Bauernhof als Markennische zu sehen und könne problemlos in friedlicher Koexistenz mit der Hotellerie und der Zimmervermietung bestehen.
Den Landschaftsschutz nahm Franz Locher unter die Lupe: „Die Hälfte der Fläche Südtirols ist Wald. Dieser Wald ist für die Luftqualität unentbehrlich.“ Die Landwirtschaft spiele eine große Rolle in der Landschaftspflege und müsse auch deshalb unterstützt werden.
Lob für den Tourismus und die Landwirtschaft im Überetsch gab es seitens des SVP-Bezirksobmannes Unterland, Oswald Schiefer.
Ein Resümee aus allen Impulsreferaten zog SVP-Ortsobmann Lorenz Ebner. Dabei hob er den Grundkonsens, dass die Flächen des Landes sowohl ein Natur- als auch ein Kulturschatz sind, der geschützt werden müsse, hervor. „Kultur und Natur sind der wichtigste Wert für Einheimische als auch für den Tourismus. Wenn wir dieses Kapital nicht schützen, laufen wir Gefahr, dieses unwiederbringlich zu verlieren“, schloss Ebner ab.
Besondere Aufmerksamkeit an diesem Abend lag seitens der Eppan Bürger auf der private Zimmervermietung, die es wieder stärker zu forcieren gelte. In Eppan war diese vor wenigen Jahren noch stark präsent, derzeit jedoch kaum mehr vorhanden. Dabei wurde der Wunsch nach politischen Maßnahmen geäußert, damit sich diese Situation wieder ändere. Nach einer intensiven Diskussion mit den Teilnehmern fand die Veranstaltung bei einer gemeinsamen Marende, bereitgestellt durch die SVP-Ortsgruppe Eppan, ihren Ausklang.