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Offener Brief zum Großraubwild – starkes Zeichen der Jugend und Gemeinden in Richtung Rom
Junge Generation | 24.10.2022
Die Junge Generation in der SVP hat mit der Südtiroler Bauernjugend einen offenen Brief zum Grobraubwild – welcher von Gemeindeverwaltern aus ganz Südtirol mitgetragen wird– dem Kammerabgeordneten Manfred Schullian übergeben. Dieser wird das Schreiben dem Landwirtschaftsminister Lollobrigida vorlegen, um geeignete Regelungen zum Schutz von Nutztieren vor Großraubtierangriffen zu finden.
Im Rahmen der 38. Landesversammlung der SVP-Jugend hat diese, gemeinsam mit der Südtiroler Bauernjugend, ein Schreiben an den römischen Landwirtschaftsminister Lollobrigida vorgestellt und dem Kammerabgeordneten Manfred Schullian überreicht. 99 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen, acht Vizebürgermeister und Vizebürgermeisterinnen, zwei Gemeindereferenten sowie sechs Gemeinderäte tragen die darin enthaltenen Forderungen mit ihrem Namen mit.
 
„Wir ersuchen den Landwirtschaftsminister Lollobrigida den Schutz der Nutztiere vor Großraubtierangriffen und damit den Schutz unserer Almen auf die politische Agenda zu setzen“, schildert Fabian Gufler, stellvertretender JG-Vorsitzender. „Wenn wir der Ausbreitung von Bär und Wolf nicht bald Einhalt gebieten, drohen unsere Almen zu verwildern und letztens Endes zu verschwinden. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur und unserer Art zu leben wäre damit unwiederbringlich verschwunden. Auch in den Gemeinden sieht man dringenden Handlungsbedarf - es freut uns deshalb umso mehr, dass so viele Gemeindeverwalter und -verwalterinnen diesen Brief mittragen.“
Für die lokale Berglandwirtschaft sind mittlerweile beträchtliche wirtschaftliche Schäden entstanden und vielen Landwirten und Landwirtinnen bleibt oft nichts anderes übrig, als die aufgetriebenen Tiere unverzüglich wieder talwärts zu bringen, um sie vor der Gefahr durch das Großraubwild zu schützen. „Weidetiere sind allerdings die Voraussetzung für Almbewirtschaftung. Unsere Almlandschaft und die auf ihr gedeihende Biodiversität brauchen Pflege. Diese ist aber nur dann garantiert, wenn die Almen bewirtschaftet werden, anderenfalls verbuschen sie“, so Gufler.
 
Die Almwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der Südtiroler Kultur und des Selbstverständnisses der Bevölkerung. Das sich rasant ausbreitende Großraubwild bildet jedoch eine unmittelbare Gefahr für die Zukunft der Berglandwirtschaft, wie Raffael Peer, Obmann der Südtiroler Bauernjugend, weiß: „Durch die Ausbreitung des Großraubwilds sehen sich immer mehr Bauern und Bäuerinnen gezwungen ihr Vieh im Tal zu lassen. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, werden Jahr für Jahr weniger Almen bewirtschaftet, im schlimmsten Fall verwuchern diese, Nutztierrassen sterben aus und Hofstellen werden aufgelassen. Unser Land würde für künftige Generationen anders aussehen und ein Stück Lebensqualität würde verloren gehen.“
Peer hofft auf Lösungen um auch in Zukunft die traditionelle Almwirtschaft erhalten zu können: „Dafür braucht es sicherlich eine enge Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus. Gemeinsam müssen Lösungen gefunden werden, damit unsere Almen überleben können!“
 
„Manfred Schullian, der den offenen Brief entgegengenommen hat, wird das Schreiben gemeinsam mit seinen Kollegen und Kolleginnen dem Minister für Landwirt vorlegen. Auch sie werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass die seit Jahrhunderten gepflegte Bewirtschaftung unserer Almen garantiert wird“, freut sich Dominik Oberstaller, JG-Vorsitzender.