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SVP fordert Klarnamenregelung in Südtirols Online-Foren
22.05.2020

Südtirols Medien, die einen Förderbeitrag des Landes erhalten, sollen künftig für ihre Foren eine Klarnamenpflicht vorsehen und deren Einhaltung kontrollieren. Die SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof ist die Erstunterzeichnerin des entsprechenden Beschlussantrages, in dem ebenso eine einheitliche „Netiquette“ und eine Ombudsstelle für Klagen und Beanstandungen gefordert werden.

 

Jede/r hat die Freiheit zu jedem Thema alles zu denken und zu sagen, was sie/er will und diese ihre/seine Meinung mit tausenden Menschen zu teilen. Dies ist unter anderem durch das Posten und Kommentieren in sozialen Netzwerken im Internet für jeden leicht möglich. Viele „User“ vergessen dabei, dass die Regeln für ein friedliches und zivilisiertes Miteinander auch online gelten. Die Verantwortung über das Geschriebene liegt dabei bei der Redaktion der entsprechenden Internetseite. Einige Redaktionen nehmen diese Verantwortung für eine gesittete Kommunikation im Netz nicht wahr. Sehr oft wird die sogenannte „Netiquette“ („Net“ = Internet und „Etiquette“ = Benimmregeln) nur mäßig beachtet und unzureichend kontrolliert. „Wenn Medien die Möglichkeit zum Kommentieren und Posten anbieten, muss dies redaktionell moderiert und kontrolliert werden“, sagt Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof. Sie hat zusammen mit mehreren Kollegen/innen ihrer Fraktion einen Beschlussantrag eingereicht, der den Hasspostings und bösartigen Kommentaren entgegenwirken soll. „Gerade jetzt und besonders auch in den vergangenen Wochen, die für alle nicht einfach waren, wurden Menschen im Netz attackiert, an den Pranger gestellt, schonungslos kritisiert und diskriminiert. Es wurde geschimpft, verurteilt, gedroht...“, bedauert Amhof. Sie ist überzeugt, das Problem dabei sei die Anonymität der „User“. Anonymität erleichtere es, für seine Meinung nicht einstehen zu müssen. Eine reife und faire Diskussion im Internet sei dadurch sehr oft nicht gegeben.

 

Amhof erinnert daran, dass der Südtiroler Landtag im Oktober 2015 eine Änderung zum Landesgesetz vom 18. März 2002, Nr. 6 „Bestimmungen zum Kommunikationswesen und zur Rundfunkförderung“ beschlossen habe, mit welcher nur jenen Online-Nachrichtenportalen Ausgleichszahlungen gewährt werden sollten, die für die Teilnahme an ihren Foren klare Nutzungsbedingungen veröffentlichen, die Einrichtung eines entsprechenden Nutzerkontos vorsehen und dem Kommunikationsbeirat einen für die Foren Verantwortlichen nennen. Damit wollte man dem Freibrief, im Internet andere zu verletzen und zu beschimpfen, ein Ende bereiten. Doch leider sind diverse Online-Foren, die öffentlich gefördert werden, trotz dieser Bestimmung immer noch mit beleidigenden, diskriminierenden und inakzeptablen Kommentaren gefüllt. „Durch eine Klarnamenregelung könnte dies unterbunden werden“, sind sich die Einbringer/innen des Beschlussantrages sicher. Wenn es dazu noch einen einheitlichen Rahmen bzw. eine einheitliche „Netiquette“ für die Südtiroler Medien gäbe und eine Ombudsstelle Klagen und Beanstandungen bearbeiten würde, könnte die freie Diskussionskultur im Netz wesentlich an Qualität gewinnen.