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Tag der Großeltern: Es braucht sprießende Zweige, aber auch starke Wurzeln
SVP Senioren | 23.07.2021
Otto von Dellemann, Vorsitzender der SVP-Seniorenbewegung regt an, den ‚Tag der Großeltern‘ als „Mehrgenerationentag“ gemeinsam zu begehen: „Auf irgendeine Weise sollte der Kontakt mit verwandten und bekannten Senioren gepflegt werden – allen Großmüttern und Großvätern, und auch allen anderen älteren Menschen, vor allem jenen die einsam sind, sollte am Sonntag ein Besuch abgestattet werden.“

Papst Franziskus hat den jeweils vierten Sonntag im Juli als weltweiten „Tag der Großeltern“ ausgerufen, der nun fortan gefeiert werden soll. „Dahinter steckt die Idee, das Miteinander der Generation etwas mehr in den Vordergrund zu stellen“, erklärt Otto von Dellemann. „Gerade nach so einem schwierigen Jahr des Online-Lebens sollten sich Jung und Alt richtig begegnen – die Enkelkinder sollten mit ihren Omas und Opas feiern. Und sich dabei gegenseitig Mut und Orientierung geben.“

Die meisten Menschen werden von ihren Eltern und auch ihren Großeltern maßgeblich gefördert und geprägt: „Jugendliche sollen kreativ und wagemutig ihren eigenen Weg gehen“, meint Otto von Dellemann, „sie sollen dabei aber auch die Wurzeln nicht vergessen, also ihre Eltern und Großeltern“. Denn: „Wie ein jeder Baum frische, sprießende Zweige haben muss, so braucht er ebenso dringend starke, feste Wurzeln.“ Es brauche einen neuen Bund zwischen Alt und Jung.

Viele „Alte“ leiden heute unter der Einsamkeit: „Oft werden sie ‚abgeschoben‘ oder ‚entsorgt‘…“, weiß Otto von Dellemann. Umso mehr müsse dieser Sonntag „ein Tag der persönlichen Begegnung in sozialer, körperlicher und seelischer Form“ sein. Er könne aber auch ein „Tag der Zärtlichkeit“ sein – diese sei nicht nur ein privates Gefühl, das Wunden lindert, sondern eine Art der Beziehung zu anderen Menschen, die auch öffentlich gelebt werden sollte.

Aktuelle Daten belegen, dass viele Über-70-Jährige allein leben – in Meran und Bozen sind es, so die jüngsten Informationen von Primar Christian Wenter, weit über 70 Prozent: „Man hat sich während der Corona-Pandemie fast schon daran gewöhnt, sich nicht mehr zu umarmen“, sagt Otto von Dellemann. „Und auch daran, allein zu sein – und andere Menschen als Bedrohung für die eigene Gesundheit zu sehen.“

Deshalb soll der ‚Tag der Großeltern‘ als Mehrgenerationentag gefeiert werden, bei dem junge Menschen die ältere Generation aus ihrer Isolation holen. „Oft meinen diese, im Weg zu stehen oder gar überflüssig zu sein. Was sehr belastet. Ihnen muss gesagt werden: Wir brauchen euch, um die Welt von morgen in Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft aufzubauen.“ Wer außer die Jugendlichen kann das Wissen, die Kultur und den Glauben der Älteren aufnehmen und weitertragen?