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Viele neue Themen bei der fünften Open-Space-Veranstaltung in Schlanders
20.02.2016
Die fünfte Open-Space-Veranstaltung des Autonomiekonvents hat am Samstag, 20. Februar, im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders stattgefunden. Fast 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen daran teil, darunter sehr viele Gemeindepolitiker aus dem Vinschgau; außerdem mehr Frauen als bisher. Die 30 Themen, die die Teilnehmer diesmal vorbrachten, unterschieden sich teilweise deutlich von denen, die die vergangenen Veranstaltungen dominierten: „Erhöhung der Politikergehälter: höchste Zeit!“ sorgte etwa für eine hitzige Debatte. Ob die Kürzung der Politiker-Diäten notwendig sei oder ein solcher Schritt der Motivation der Politiker schade, war dabei zentraler Streitpunkt. Zu dem Thema bildete sich eine zweite Arbeitsgruppe. Deren Teilnehmer befassten sich auch mit konkreten Summen: „Wie viele Tausender im Monat sind fair?“ fragten sie. Auf die Einkommensverhältnisse in Südtirol stieß auch die Diskussion in der Arbeitsgruppe „Armut und Familie“. Soziale und gesellschaftspolitische Themen wie diese wurden in Schlanders deutlich häufiger als bei den bisherigen Open Spaces behandelt. Auch Formen der politischen Mitbestimmung haben die Vinschger Teilnehmer zum Thema gemacht. Einige stellten sich die Frage, wie direkte Demokratie und Partizipation in der „Autonomie der Zukunft“ verankert werden könnten. Nicht überraschend: Die künftige Regelung der Gesundheitsversorgung war den Teilnehmern ein Anliegen. Das Thema Bildung war auch in Schlanders ein wichtiges: Neben dem Dauerbrenner „Erhaltung der deutschen Schule“ befassten sich die Teilnehmer an diesem Samstag aber auch mit organisatorischen Fragen zu „Pflichtschule und weiterführender Schule“. Dabei sprachen die Bürgerinnen und Bürger auch über Vor- und Nachteile der Fünf-Tage-Woche, den Gebrauch von Dialekt und Hochsprache in verschiedenen Situationen des Schulgeschehens und die Bedeutung von Hausaufgaben. Helmuth Renzler, der als Vertreter des Präsidiums des Südtiroler Landtags den gesamten Tag an verschiedenen Diskussionsrunden als Zuhörer teilnahm, freute sich über die angeregten, aber stets sachlichen Diskussionen: „Die Südtiroler nehmen das Angebot des Autonomiekonvents an und nutzen es dafür, mit Menschen verschiedenster Überzeugungen ins Gespräch zu kommen. Die Ergebnisse des heutigen Open Space werden in die nächsten Arbeitsphasen einfließen.“ Weitere Themen des Tages waren: „Migration und Inklusion“, „Umwelt und Nachhaltigkeit“, „Finanzautonomie“, „primäre Gesetzgebung“ und „Ehrenamt und Vereine“. Wie bei den vergangenen Open-Space-Veranstaltungen standen den Teilnehmern auch in Schlanders bei Bedarf vier Übersetzerinnen zur Verfügung. Die Wortprotokolle aller Diskussionsrunden werden am kommenden Donnerstag, 25. Februar, auf der Webseite www. konvent.bz.it veröffentlicht. Schlanders, 20. Februar 2016