Die Berichterstattung in den vergangenen Wochen hat ein etwas verzerrtes Bild der Kleinkinderbetreuung in Südtirol wiedergegeben. So könnte bei manchen der Eindruck entstanden sein, dass sich Südtiroler Familien das Anrecht auf Kleinkindbetreuung hart erkämpfen müssten und dass das Land generell Nachholbedarf in Punkto Kleinkinderbetreuung hätte. Dass dem nicht so ist, will Landtagsageordnete Magdalena Amhof unterstreichen, nachdem sie aufgrund einer Landtagsanfrage von Landesrätin Waltraud Deeg sehr aufschlussreiche Daten und Fakten geliefert bekam.
„Südtirol steht sehr gut da und kann ein gut funktionierendes Betreuungsangebot für Kleinkinder vorweisen!“, betont Magdalena Amhof. Mit einer Betreuungsquote von 25 Prozent decke Südtirol den Bedarf sehr gut ab. „Das Land nimmt viel Geld in die Hand, um Kleinkindern eine optimale Betreuungsmöglichkeit zu bieten, die Eltern zu entlasten und ihre berufliche und persönliche Entwicklung zu unterstützen“, sagt Amhof. So wurden für Tagesmütter- und Tagesväterdienste, Kindertagesstätten und Kinderhorte im vergangenen Jahr allein von Seiten des Landes fast 16.000.000 Euro investiert. Im Jahre 2012 waren es noch 8.321.000 Euro. „Das ist eine beachtliche Summe, da kann man nicht sagen, dass Südtirol nachhinke. Die Zahlen können sich auch im Vergleich mit unseren Nachbarländern durchaus sehen lassen!“, so die Abgeordnete Amhof. Laut Angaben von Familienlandesrätin Deeg ist vor allem der Tagesmütter-/Tagesväterdienst in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. 2018 gab es in Südtirol 237 Tagesmütter und Tagesväter, die 1.800 Kleinkinder in insgesamt 867.663 Betreuungsstunden betreuten. 2012 waren es noch 162 Tagesmütter, die 992 Kinder in insgesamt 441.934 Betreuungsstunden ihn ihrer Obhut hatten. Auch Kindertagesstätten und Kinderhorte seien sehr gut besucht. „Dennoch gibt es immer und überall Verbesserungspotential. Auch Strukturen brauchen Zeit – sie müssen wachsen, sie müssen sich entwickeln. Doch wir sollten uns schon bewusst sein, dass wir in unserem Lande über vorbildhafte Strukturen in der Kleinkinderbetreuung verfügen, die mit wunderbaren und kompetenten Menschen besetzt sind. Ich denke, dass wir uns jetzt in erster Linie diesen Menschen widmen müssen. Der Beruf der Kleinkindbetreuer/innen muss attraktiv bleiben – auch in finanzieller Hinsicht. Deshalb werden wir uns, wie angekündigt, für den Zusatzvertrag für Kinderbetreuer/innen einsetzen, welcher die Entlohnung derselben neu regeln wird“, kündigt die Landtagsabgeordnete an.