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Unsplash/Scott Graham
Wirtschaft-Arbeit-Wohlstand Südtirol
27.01.2022
2022-01-27
SVP-Bezirke Bozen Stadt und Land / Unterland
Webinar Reihe Teil V: Neuigkeiten bei Rentenbestimmungen und ArbeitnehmerInnen in Zeiten von Corona
Auf Einladung der SVP-Bezirke Bozen Stadt und Land sowie Unterland fand jüngst der fünfte und letzte Teil der Webinar Reihe „Wirtschaft, Arbeit und Wohlstand in Südtirol: Ist-Zustand – Zukunftsperspektiven – Zukunftsvisionen“ statt. Helmuth Renzler, Landtagsabgeordneter und Präsident des III. Gesetzgebungsausschusses (Industrie, Handel, Handwerk, Fremdenverkehr, Wirtschaftsprogrammierung) erläuterte die neuen Rentenbestimmungen, die Inflationsangleichung der Renten und die Steuerreform 2022. Werner Atz, Direktor des Katholischen Verbandes der Werktätigen, informierte über die Situation der ArbeitnehmerInnen in Zeiten von Corona. Verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden und SVP-Mitglieder ergriffen dabei das Wort, auch um kritische Aspekte einzubringen.
SVP-Bezirksobmann Christoph Perathoner führte einleitend aus, dass dies nun der fünfte Teil einer Vortragsreihe sei, bei welcher man sich mit führenden Exponenten der Verbände und Fachleute mit dem Thema der wirtschaftlichen Entwicklung während und nach der Corona-Zeit beschäftigte. Nachdem der Handel, das Handwerk, der Tourismus und die Landwirtschaft analysiert wurden, sei es nun an der Zeit, die Arbeitnehmerschaft und die sozialen Aspekte der Marktwirtschaft zu beleuchten. In der Tat bilde die Arbeitnehmerschaft eine wesentliche Säule der Wirtschaft; ohne sie sei die unternehmerische Entwicklung nicht denkbar.
SVP-Landtagsabgeordneter Helmuth Renzler bedankte sich einleitend bei den beiden Bezirksobmännern für die Einladung und dafür, beim Webinar das Hauptreferat halten zu dürfen. Dann erläuterte er in kurzer und kompakter Form, die angekündigten Sachbereiche; dabei betonte er vor allem, dass die mit Haushaltsgesetz eingeführten Neuerungen im Bereich der Renten keine Reform darstellten, welche aber im Laufe des Jahres 2022 von der italienischen Regierung umgesetzt werden solle, sondern nur eine Erhöhung der Lebensalter- Voraussetzungen von 62 auf 64 Jahren vorsehe, um im Jahr 2022 mit der Quote 102 in Rente gehen zu können.
Renzler bekräftigte auch, dass die neuen Tätigkeitsbereiche, welche nun als besonders beschwerlich oder gesundheitsgefährdend zuzüglich zu den schon bestehenden eingeführt wurden, nur für die vorzeitige Sozialrente gelten – und nicht aber, um mit 41 Versicherungsjahren bei langer Versicherungsdauer eine vorzeitige Altersrente beziehen zu können. Er erläuterte dann anhand einiger konkreter Beispiele auch die neuen Steuerbestimmungen und den Inflationsausgleich der Renten, indem er die einzelnen sich daraus ergebenden Besserstellungen der einzelnen Einkommen der Rentner kurz aufzeigte. Anschließend nahm er auch Stellung zur Notwendigkeit einer neuen Ausrichtung der Pflegesicherung, um auch der jüngeren Bevölkerung Südtirols im Notfall eine angemessene Pflege in Zukunft gewährleisten zu können. Dabei informierte er auch darüber, dass in zwei bis drei Monaten ein von der Region erarbeitetes Konzept einer zukünftigen Pflegesicherung vorgestellt werde. Zum Schluss seiner Ausführungen beantwortete Renzler einige fachspezifische Fragen betreffend Renten, Nachkäufe von Studienzeiten sowie die Möglichkeit, bei der Suspendierung vom Arbeitsplatz diese nicht versicherten Zeiten für die Rentenbestimmungen nachkaufen zu können.
Werner Atz, Direktor des Katholischen Verbandes der Werktätigen, ging in seinen Ausführungen auf die oftmals schwierige Situation der ArbeitnehmerInnen in der Corona Pandemie ein. Er verwies darauf, dass es nun gelte, aufgrund dieser Erfahrungen bestimmte Thematiken besonders in den Fokus zu stellen. So sei das Armutsrisiko in dieser Zeit für viele Menschen gestiegen – vor allem für jene Personen, die die Arbeit verloren oder keine Arbeit hatten. Belastend werde für viele ArbeitnehmerInnen auch die aktuelle Preissteigerung im Allgemeinen gesehen. Für vielen Menschen bedeute dies, dass bei gleichbleibenden Löhnen, ein starker Kaufkraftverlust spürbar werde. Auch müsse im Sanitär- und Sozialbereich Sorge getragen werden, neue MitarbeiterInnen zu finden und diese Berufe auch finanziell aufzuwerten. Atz verwies auch darauf, dass besonders in Zeiten von Corona im Gesundheits- und Sozialbereich nicht gekürzt werden dürfe, sondern aufgrund der gestiegenen Notwendigkeiten sei es angebracht aufzustocken. Ausschlaggebend für den sozialen Frieden und dem Wohlstand in Südtirol werde es aber sein, ob es gelingt, dass die Gesellschaft in und nach der Corona-Pandemie wieder zu einander finde und den Solidaritätsgedanken leben könne.
In Zusammenhang mit der analytischen Diskussion zur gesellschaftspolitischen Situation und die zukünftigen Herausforderungen in Zeiten von Corona sprach SVP-Bezirksobmann-Stellvertreterin Angelika Wiedmer die besondere Belastung für Frauen an. In der Rolle als Mutter, Lehrerin und Berufstätige seien diese einer enormen Mehrfachbelastung ausgesetzt gewesen und es sei auch nachweislich zu vermehrten gewaltsamen Übergriffen auf die Frauen gekommen.
In seinen Abschlussworten bedankte sich Oswald Schiefer, SVP-Bezirksobmann des Unterlandes, bei seinem Kollegen Christoph Perathoner für die Organisation dieser Webinar Reihe und beim Landtagsabgeordneten Helmuth Renzler sowie beim KVW-Direktor Werner Atz für die wertvolle Teilnahme und ihre professionellen Beiträge. Von besonderer Wichtigkeit erschien ihm der Hinweis auf die grassierende Armut auch unter der Südtiroler Bevölkerung. Deshalb sei der Einsatz der ArbeitnehmerInnen unter diesem Aspekt von besonderer Bedeutung: „Wir dürfen nicht wegschauen. Gerade in unserer von Wohlstand und Erfolg besessenen Gesellschaft muss der Fokus vor allem auf dieses Thema gelegt werden. Jene BürgerInnen, die nicht auf der Schokoladenseite stehen, benötigen vor allem die Unterstützung aller und die uneingeschränkte Solidarität der SVP und insbesondere des sozialen Flügels. Deshalb muss die Rolle der ArbeitnehmerInnen gestärkt und in der Mutterpartei ernst genommen werden.“
Webinar Reihe Teil V: Neuigkeiten bei Rentenbestimmungen und ArbeitnehmerInnen in Zeiten von Corona
Auf Einladung der SVP-Bezirke Bozen Stadt und Land sowie Unterland fand jüngst der fünfte und letzte Teil der Webinar Reihe „Wirtschaft, Arbeit und Wohlstand in Südtirol: Ist-Zustand – Zukunftsperspektiven – Zukunftsvisionen“ statt. Helmuth Renzler, Landtagsabgeordneter und Präsident des III. Gesetzgebungsausschusses (Industrie, Handel, Handwerk, Fremdenverkehr, Wirtschaftsprogrammierung) erläuterte die neuen Rentenbestimmungen, die Inflationsangleichung der Renten und die Steuerreform 2022. Werner Atz, Direktor des Katholischen Verbandes der Werktätigen, informierte über die Situation der ArbeitnehmerInnen in Zeiten von Corona. Verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden und SVP-Mitglieder ergriffen dabei das Wort, auch um kritische Aspekte einzubringen.
SVP-Bezirksobmann Christoph Perathoner führte einleitend aus, dass dies nun der fünfte Teil einer Vortragsreihe sei, bei welcher man sich mit führenden Exponenten der Verbände und Fachleute mit dem Thema der wirtschaftlichen Entwicklung während und nach der Corona-Zeit beschäftigte. Nachdem der Handel, das Handwerk, der Tourismus und die Landwirtschaft analysiert wurden, sei es nun an der Zeit, die Arbeitnehmerschaft und die sozialen Aspekte der Marktwirtschaft zu beleuchten. In der Tat bilde die Arbeitnehmerschaft eine wesentliche Säule der Wirtschaft; ohne sie sei die unternehmerische Entwicklung nicht denkbar.
SVP-Landtagsabgeordneter Helmuth Renzler bedankte sich einleitend bei den beiden Bezirksobmännern für die Einladung und dafür, beim Webinar das Hauptreferat halten zu dürfen. Dann erläuterte er in kurzer und kompakter Form, die angekündigten Sachbereiche; dabei betonte er vor allem, dass die mit Haushaltsgesetz eingeführten Neuerungen im Bereich der Renten keine Reform darstellten, welche aber im Laufe des Jahres 2022 von der italienischen Regierung umgesetzt werden solle, sondern nur eine Erhöhung der Lebensalter- Voraussetzungen von 62 auf 64 Jahren vorsehe, um im Jahr 2022 mit der Quote 102 in Rente gehen zu können.
Renzler bekräftigte auch, dass die neuen Tätigkeitsbereiche, welche nun als besonders beschwerlich oder gesundheitsgefährdend zuzüglich zu den schon bestehenden eingeführt wurden, nur für die vorzeitige Sozialrente gelten – und nicht aber, um mit 41 Versicherungsjahren bei langer Versicherungsdauer eine vorzeitige Altersrente beziehen zu können. Er erläuterte dann anhand einiger konkreter Beispiele auch die neuen Steuerbestimmungen und den Inflationsausgleich der Renten, indem er die einzelnen sich daraus ergebenden Besserstellungen der einzelnen Einkommen der Rentner kurz aufzeigte. Anschließend nahm er auch Stellung zur Notwendigkeit einer neuen Ausrichtung der Pflegesicherung, um auch der jüngeren Bevölkerung Südtirols im Notfall eine angemessene Pflege in Zukunft gewährleisten zu können. Dabei informierte er auch darüber, dass in zwei bis drei Monaten ein von der Region erarbeitetes Konzept einer zukünftigen Pflegesicherung vorgestellt werde. Zum Schluss seiner Ausführungen beantwortete Renzler einige fachspezifische Fragen betreffend Renten, Nachkäufe von Studienzeiten sowie die Möglichkeit, bei der Suspendierung vom Arbeitsplatz diese nicht versicherten Zeiten für die Rentenbestimmungen nachkaufen zu können.
Werner Atz, Direktor des Katholischen Verbandes der Werktätigen, ging in seinen Ausführungen auf die oftmals schwierige Situation der ArbeitnehmerInnen in der Corona Pandemie ein. Er verwies darauf, dass es nun gelte, aufgrund dieser Erfahrungen bestimmte Thematiken besonders in den Fokus zu stellen. So sei das Armutsrisiko in dieser Zeit für viele Menschen gestiegen – vor allem für jene Personen, die die Arbeit verloren oder keine Arbeit hatten. Belastend werde für viele ArbeitnehmerInnen auch die aktuelle Preissteigerung im Allgemeinen gesehen. Für vielen Menschen bedeute dies, dass bei gleichbleibenden Löhnen, ein starker Kaufkraftverlust spürbar werde. Auch müsse im Sanitär- und Sozialbereich Sorge getragen werden, neue MitarbeiterInnen zu finden und diese Berufe auch finanziell aufzuwerten. Atz verwies auch darauf, dass besonders in Zeiten von Corona im Gesundheits- und Sozialbereich nicht gekürzt werden dürfe, sondern aufgrund der gestiegenen Notwendigkeiten sei es angebracht aufzustocken. Ausschlaggebend für den sozialen Frieden und dem Wohlstand in Südtirol werde es aber sein, ob es gelingt, dass die Gesellschaft in und nach der Corona-Pandemie wieder zu einander finde und den Solidaritätsgedanken leben könne.
In Zusammenhang mit der analytischen Diskussion zur gesellschaftspolitischen Situation und die zukünftigen Herausforderungen in Zeiten von Corona sprach SVP-Bezirksobmann-Stellvertreterin Angelika Wiedmer die besondere Belastung für Frauen an. In der Rolle als Mutter, Lehrerin und Berufstätige seien diese einer enormen Mehrfachbelastung ausgesetzt gewesen und es sei auch nachweislich zu vermehrten gewaltsamen Übergriffen auf die Frauen gekommen.
In seinen Abschlussworten bedankte sich Oswald Schiefer, SVP-Bezirksobmann des Unterlandes, bei seinem Kollegen Christoph Perathoner für die Organisation dieser Webinar Reihe und beim Landtagsabgeordneten Helmuth Renzler sowie beim KVW-Direktor Werner Atz für die wertvolle Teilnahme und ihre professionellen Beiträge. Von besonderer Wichtigkeit erschien ihm der Hinweis auf die grassierende Armut auch unter der Südtiroler Bevölkerung. Deshalb sei der Einsatz der ArbeitnehmerInnen unter diesem Aspekt von besonderer Bedeutung: „Wir dürfen nicht wegschauen. Gerade in unserer von Wohlstand und Erfolg besessenen Gesellschaft muss der Fokus vor allem auf dieses Thema gelegt werden. Jene BürgerInnen, die nicht auf der Schokoladenseite stehen, benötigen vor allem die Unterstützung aller und die uneingeschränkte Solidarität der SVP und insbesondere des sozialen Flügels. Deshalb muss die Rolle der ArbeitnehmerInnen gestärkt und in der Mutterpartei ernst genommen werden.“
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