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Haushalt 2022 / Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof: „Jetzt Pflegekräfte finanziell aufwerten“
16.12.2021
Die Kollektivverhandlungen sollten umgehend in die Wege geleitet und mit der ersten Haushaltsänderung müssen die notwenigen Mittel für das Pflegepersonal im soziosanitären Bereich bereitgestellt werden. Das ist eine Forderung, die die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der SVP-ArbeitnehmerInnen Magdalena Amhof im Rahmen ihrer diesjährigen Haushaltsrede anbrachte. Sie hat dazu eine Tagesordnung eingereicht und erwartet die Zustimmung aller Abgeordneten im Südtiroler Landtag.
Der erste Teilvertrag für das Pflegepersonal im Gesundheitsdienst wurde bereits genehmigt und aktuell laufen die Verhandlungen für einen weiteren Teilvertrag. Magdalena Amhof verwies in ihrer Stellungnahme zum Landeshaushalt auf die Notwendigkeit dieser Maßnahme: „Es ist höchste Zeit, hier aktiv zu werden, um dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen einigermaßen entgegenzuwirken. Damit können wir dem großen Einsatz unseres Pflegepersonals etwas gerechter werden und vielleicht sogar einige Verluste von Arbeitskräften vermeiden“, so die Landtagsabgeordnete. Der Fachkräftemangel ziehe sich mittlerweile durch alle Bereiche. Für Amhof ist der Auftrag klar: „Wir müssen vor allem für unsere jungen Menschen Anreize schaffen, damit sie in Südtirol bleiben. Und hier braucht es ein attraktives Angebot, welches Arbeit, Wohnen und Freizeit umfasst. Aus einer Umfrage der ‚Südsterne‘ geht hervor, dass junge SüdtirolerInnen wegen zu hoher Wohnpreise und zu niedrigen Löhnen abwandern oder nicht mehr zurückkommen. Das ist ein gefährlicher Cocktail!“
Absolut zu begrüßen sei, dass im Landeshaushalt 2022 die Umsetzung der dualen Ausbildung auch für den öffentlichen Dienst vorgesehen ist. Dies sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, sagte Amhof. So könne beispielsweise eine junge Frau ihre Ausbildung zur Köchin in einer Schulmensa ablegen oder der Gärtner seine Lehre in der Stadtgärtnerei absolvieren.
Ebenso wichtig sei das Modell des Bausparens, welches vielen jungen Menschen zur Verwirklichung eines Eigenheims hilft. Dieses Modell werde auch 2022 stark unterstützt und gefördert. Amhof ging in ihrer Stellungnahme auch auf das Wohnbauförderungsgesetz ein, das aktuell nachgebessert wird; sie hofft, dass die Debatte zur Anpassung der Punkte für Bauen und Kaufen letztendlich zu einem guten Ergebnis führen werde.
Zwei wichtige Meilensteine hin zu einem flexiblen Wohnungsmarkt seien im Haushalt 2022 enthalten, verwies Amhof. Zum einen sei dies die geplante Besteuerung des Leerstandes und zum anderen die Öffnung und Neuausrichtung des Wohnbauinstitutes, durch welche die öffentliche Hand Mietwohnungen auf den Markt bringen wird, die für die Menschen bezahlbar sind.
Obwohl das Sozialkapitel im Landeshaushalt unterfinanziert sei, werden die Vertreter der ArbeitnehmerInnen mit Überzeugung diesem Haushalt zustimmen. Amhof: „Landeshauptmann Kompatscher hat uns versichert, mit dem Nachtragshaushalt nachzubessern. Darauf vertrauen wir“. Allerdings gelte es, sich zu überlegen, wie Sozialleistungen langfristig auf solide Beine gestellt werden können - im Hinblick auf eine immer älter werdende Gesellschaft, der man viel schuldig sei und die sich ein würdevolles Altern mehr als verdient habe.